Von den Spitzenreitern der Digitalisierung ist Deutschland weit entfernt. - Was ist das Geheimnis, das wir zu übersehen scheinen? Was unterscheidet Deutschland von den erfolgreichsten Ländern in puncto Digitalisierung? Können wir die Spitzenreiter überhaupt noch einholen?
Nur wenige Länder können von sich behaupten, in der Geschichte so viel zu Wissenschaft und Technologie beigetragen zu haben wie Deutschland. Und tatsächlich wurde Deutschland von der amerikanischen Nachrichtenagentur Bloomberg im vergangenen Jahr als das innovativste Land der Welt eingestuft. Dennoch ist es kein Geheimnis, dass wir den Trend der Digitalisierung verschlafen haben. Für manche geht es hier deutlich weiter: der Digitalisierungsgrad des Landes sei "peinlich".
Aktuell schafft es Deutschland nur gerade mal ins Mittelfeld bezüglich der digitalen Transformation. Aber warum ist das so? Vor allem trotz der Anstrengungen der letzten Jahre mit der “Digitalen Strategie 2025”.
Die Bewertung des Status Quo in Bezug auf die Digitalisierung ist zwar schwer, vor allem weil die Digitalisierung selbst schwer definierbar ist. Es gibt nicht die Digitalisierung. Für jedes Unternehmen sieht diese anders aus. Unter Digitalisierung, digitale Transformation, Digitaler Wandel oder auch Industrie 4.0 versteckt sich ein großer Themenkomplex, der aus vielen Aspekten besteht.
Nichtsdestotrotz gibt es einige Institute und Stellen, die verschiedene Ansätze verfolgen, um den Digitalisierungsgrad abzubilden. Hierunter z.B. den D21 Digital Index 2019/2020
nachdem sich der Digitalisierungsgrad von Deutschland noch im Mittelfeld bewegt. Konkret bedeutet dies aktuell 58 von 100 möglichen Punkten.
Im jährlichen Ranking des „International Institute for Management Development“, was die leistungsfähigsten Digitalökonomien der Welt zu bewerten versucht, befindet sich Deutschland aktuell im internationalen Vergleich auf Rang 18 von 63. Anscheinend klappt die digitale Transformation der Wirtschaft bei den Nachbarn deutlich besser und/oder schneller. Dänemark schafft es auf Platz 3, die Schweiz und die Niederlande schaffen es jeweils auf Platz sechs und sieben.
Auch im Digital Riser Report 2020, fällt Deutschland weiter zurück. Der Digital Riser Report analysiert und ordnet die Veränderungen, die die Länder in den letzten drei Jahren in Bezug auf ihre digitale Wettbewerbsfähigkeit erfahren haben. Er baut auf Daten aus dem Global Competitiveness Report, der jährlich vom World Economic Forum (WEF) veröffentlicht wird. Dieser Report zeigt, dass innerhalb der G7 Frankreich in den letzten drei Jahren sich den Platz als Top-Aufsteiger im digitalen Bereich verdient hat. Während Italien (-77 Plätze) und Deutschland (-52 Plätze) deutlich zurückfielen.
Welche Auswirkung hat das Hinterherhinken in puncto Digitalisierung für Deutschland? Eine McKinsey-Studie zeigte, dass deutsche Unternehmen nur 10 Prozent des vorhandenen Potenzials nutzen, das durch die Digitalisierung eröffnet wird. In Zahlen gegossen ist das ein Verlust von rund 500 Milliarden Euro!
Was bedeutet aber diese Einstufung bzw. Bewertung konkret? Wie wird das Ranking erstellt, und was macht Deutschland im Besonderen so falsch, dass es einen so niedrigen Rang verdient?
Genau das werden wir in unserem nächsten Blog - Beitrag erörtern, in dem wir auch analysieren werden, wie weit wir davon entfernt sind, zu den Besten auf diesem Gebiet aufzuschließen.
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